Kalk begegnet uns im Alltag überall. Egal ob wir uns morgens Zahnpasta auf die Zahnbürste drücken oder Rosen im Garten zum besseren Wachsen überzeugen wollen. Unsere Kalkverwendung ist universell und nicht mehr aus dem Alltagsleben wegzudenken. Doch wer hat eigentlich die Verwendung von Kalk zur Bodenverbesserung entdeckt? Wir werfen einen Blick auf die Geschichte des Kalks in der Landwirtschaft.
Die Fruchtbarkeit durch Kalk – eine Laune der Natur
In der Geschichte unterschiedlichster Regionen legte Kalk indirekt den Grundstein für die Ansiedlung von Zivilisationen. Aufgrund der besonders fruchtbaren Böden in Fluss und Gewässernähe entstanden dort Hochkulturen. Insbesondere an den großen Strömen wie dem Nil in Ägypten, aber auch in der Nähe des Indus oder Ganges in Asien.
Für die besondere Furchtbarkeit der Böden waren regelmäßige Überschwemmungen verantwortlich. Denn neben dem eher bedrohlichen Charakter von Überschwemmungen hatten diese eine erfreuliche Nebenwirkung. Die umliegenden Böden zeigten sich deutlich fruchtbarer. Denn durch das Austreten der Gewässer aus ihren typischen Bahnen gelangten neben dem Wasser auch besonders mineralienreiche Sedimente auf und in die umliegenden Böden. Diese Fruchtbarkeit war also den düngenden Eigenschaften des Kalkes zu verdanken, auch wenn dieser eher unabsichtlich auf natürlichem Wege auf die Felder der Anwohner gelangte.
„Auf Dauer sorgten die Nebeneffekte der Überschwemmungen für hohe Erträge.“
Teile der Bevölkerung konnten als Landwirte sogar die Ernährung für die städtische Bevölkerung sichern. Folglich war der Aufbau immer größerer Städte und eine ganzheitliche Entwicklung von Kulturen möglich.
Die Entwicklung des Mergelns
Auch im humiden Klima Mitteleuropas begann in der Jungsteinzeit ab etwa 6.000 v. Chr die Zeit des Ackerbaus. Da es jedoch viel Niederschlag gab, führte dies nach einer Rodung der Wälder zur Auswaschung der Böden. Nährstoffe und Mineralien wie Kalk wurden ausgeschwemmt und der Boden verlor an Fruchtbarkeit.
Um diesen Problemen entgegenzuwirken, entwickelte sich in der Keltenzeit ab etwa 1.000 v. Chr. Methoden zur Bodenverbesserung. Das Mergeln der Böden wurde geboren.
In der Praxis wurde dafür Tonmergel mit einfachen Werkzeugen händisch ausgegraben und in die Felder eingearbeitet. Zusammen mit der organischen Düngung durch menschliche und tierische Exkremente, aber auch der Verwendung von Holzasche wurden die Erträge deutlich verbessert. Leguminosen und Gemüse sicherten so die ausgewogene Ernährung. Aber auch die Gewinnung und Ausbringung von Tonmergel wurde durch die verbesserten Pflüge und Werkzeuge immer einfacher.
Aufgrund einer Klimaverschlechterung kam es jedoch anschließend zum kulturellen Niedergang im spätrömischen Reich. Das wertvolle Wissen über Bodenverbesserung und Düngung ging folglich verloren. Erst im Mittelalter kam das Mergeln der Böden laut Überlieferungen wieder auf. Besonders wichtig für die Begründung der modernen Landbauwissenschaften war an dieser Stelle Albrecht Daniel Thaer, Mediziner und Leibarzt des englischen Königs Georg IV.
„Er setzte das Mergeln in Kombination mit organischer Düngung ein und erzielte so eine große Steigerung der Erträge, welche sich wiederum positiv auf die Fleisch- und Milchproduktion auswirkten.“
Heutzutage wird das Mergeln weitgehend durch Kalkdünger ersetzt. Anwender erzielen so eine Neutralisierung der Bodensäure und die optimale Versorgung mit Kalzium und Magnesium.
Nachhaltig Düngen: So profitieren Sie heute von Kalk
Im Kalkwerk Trollius werden die unterschiedlichsten Kalkprodukte gewonnen, die Ihnen bei der Bodenverbesserung und Düngung zugutekommen. Ganz im Mittelpunkt stehen dabei Kalkstein, Dolomit und hochwertige Düngekalke in Form von Branntkalk und kohlensauren Kalken für die Kalkung auf Acker- und Grünland. Aber auch Nebenprodukte können nachhaltig weiterverwendet werden.
Ein gutes Beispiel dafür ist Dolomin, ein dickflüssiges Nebenprodukt aus der Steinwäsche, welches aufgrund des hohen Tonmineralgehalts dem früheren Mergeln ähnelt und zur Aufbereitung von Gülle genutzt werden kann. Aber auch die Spezialkalke für Tierhaltung werden gerne als Einstreu oder Kalk-Stroh-Matratze eingesetzt, verbessern aber nebenbei in Mist und Gülle eingemischt die Bodenfruchtbarkeit.
Genauso nachhaltig ist Kalkdünger wie Dolophos, um Böden und Ertrag positiv zu beeinflussen. Das enthaltene Phosphat entstammt in diesem Fall aus der Verbrennung kommunaler Klärschlämme und schließt somit einen Wertschöpfungskreislauf. Phosphatvorräte werden geschont und das Phosphat aus den Nahrungsmitteln wieder in den Nährstoffhaushalt zurückgeführt.
Die Optionen sind also zahlreich und Kalk weiterhin ein potenter sowie nachhaltiger Dünger. Auf der Suche nach einer Lösung entsprechend ihrer Individuellen Bedürfnissen beraten wir Sie gerne!