Nutzpflanzen brauchen vom Boden Wurzelraum, Wasser und Nährstoffe und ausreichend Sauerstoff für die Wurzelatmung. Mit der Zunahme von extremen Temperaturen und Wetterlagen muss die Wasserspeicherung und -infiltration optimal funktionieren. Ein guter Bodenzustand spielt deswegen eine immer wichtigere Rolle.
Aber wie kann die Wasserspeicherung im Boden verbessert werden, und so zu hohen Erträgen beitragen? Wir erklären, wie Sie mit Kalk und Humus Ihren Boden fit halten.
Was sind die Voraussetzungen für eine ausreichende Wasserspeicherung im Boden?
Gelangen Niederschläge auf einen gesunden Boden, werden diese anschließend in den Unterboden abgeleitet und dort gespeichert. Dies ist ein grundlegender Vorgang, um die Wasserversorgung der Pflanzen in Dürreperioden zu sichern. Eines der größten Hindernisse, was die Aufnahme großer Niederschlagsmengen über den Boden angeht, ist die Verschlämmung.
„Mithilfe einer achtsamen Bewirtschaftung können Sie Ihre Böden und die Pflanzenerträge optimal fördern.“
Eine gute Kalk- und Humusversorgung sind zwei wichtige Faktoren, um den Zustand Ihres Bodens positiv zu beeinflussen. Aber wie genau funktioniert die verbesserte Wasserversorgung mithilfe von Kalk und Humus?
In der Kalkversorgung liegen große Potenziale
Zum Weltbodentag im Jahr 2018 veröffentlichte das Thünen-Institut die Ergebnisse der ersten bundesweiten Inventur landwirtschaftlich genutzter Böden. Von 2012 bis 2018 wurden dafür über dreitausend Böden auf deren Kalkzustand untersucht. Das übergreifende Ergebnis ist: Kalkmangel ist in Deutschland stark verbreitet.
Auf schweren Böden mit Tonmineralgehalten über 25 Prozent, die aus sehr kalkreichen Ausgangsgesteinen entstanden sind, enthält noch fast die Hälfte freien Kalk und bedarf keiner Kalkung. Auf 38 Prozent der Böden wird ein guter Zustand jedoch nur noch durch eine regelmäßige Erhaltungskalkung erhalten und 21 Prozent sind bereits stärker versauert.
Ebenfalls besorgniserregend ist der Kalkzustand der leichteren Böden mit bis zu 17 Prozent Tongehalt. Nicht besser sieht es bei unseren besten Ackerböden aus, dort beträgt der kalkbedürftige Anteil bereits über 80 Prozent, 42 Prozent sind stark versauert.
Die Kalkung der Böden birgt gewaltiges Potenzial, um die Bodengesundheit zu verbessern.
Kalk neutralisiert die Bodensäure, reguliert dadurch den pH-Wert und führt dem Boden wichtiges Kalzium zu. Das positiv geladene Kalzium Ca++ im Kalkdünger verbindet sich im Boden mit den negativ geladenen Kolloiden. Es entstehen stabile Kalk-Ton-Humuskomplexe. Diese sind die Grundlage, aus welcher das Bodenleben wasserstabile Krümel bilden kann.
Der Kalk verhindert im Boden außerdem Erosion und hält das Wasser in der Fläche. Beim Versickern des Wassers in tiefere Erdschichten wird zusätzlich sauerstoffreiche Luft für die Mikroorganismen und Wurzeln in den Boden gesogen. In den Poren wird das Wasser anschließend pflanzenverfügbar gespeichert.
Aber auch Humus liefert Abhilfe
Neben Kalk spielt genauso Humus eine wichtige Rolle für die optimierte Wasserspeicherung in Ihren Böden. Dessen Menge, Zusammensetzung und Qualität ist entscheidend für die Fruchtbarkeit unserer Böden. Humus ist der organische Anteil unserer Böden, besteht hauptsächlich aus Kohlenstoff und enthält die Nährstoffe Stickstoff, Phosphat und Schwefel. Aktuell liegen die Humusgehalte unserer Mineralböden bei 1 – 5 Prozent und sind vom jeweiligen Tonmineralgehalt abhängig.
Damit der Auf- und Abbau von Humus stattfinden kann, ist ein intaktes Bodenleben die Grundvoraussetzung. Sind die Böden zu trocken, zu nass, zu kalt, zu sauer oder schlecht belüftet, ist die Zersetzung gehemmt. In neutralen- bis schwach sauren Böden kann hingegen am ehesten ein gesunder Humusgehalt erzielt werden
In tonmineralhaltigen Böden führt der sicherste Weg zum Humusaufbau über das Kalzium. Im weiteren Verlauf der Garebildung können die Mikroorganismen mithilfe ihrer Ausscheidungen größere Aggregate und wasserstabile Krümel formen. Diese sichern in Folge die Wasserversorgung der Pflanzen.
Ein gesunder Boden speichert Wasser und ist lebenswichtig
Ein rentabler Pflanzenbau ist in erster Linie nicht von Düngung, Pflanzenschutz und Bearbeitung abhängig, sondern wird zunehmend vom Bodenzustand beeinflusst. Ein kalkreicher Boden verbessert die dynamischen Prozesse des Humusauf- und abbaus erheblich. Dies hat zur Folge, dass mehr Nährstoffe für Pflanzen zur Verfügung stehen und die Wasserspeicherung und Bodenbelüftung erheblich verbessert werden.
Investieren auch Sie in eine gute Bodenstruktur für einen nachhaltigen und rentablen Pflanzenbau.