„Der Flügelschlag eines Schmetterlings kann einen Tornado auslösen.“ Dieses Sprichwort wird oft dafür benutzt, um die Wichtigkeit kleiner Veränderungen hervorzuheben. In unserem Fall hat die unscheinbare Veränderung nichts mit einem Falter, sondern mit einen kleinem Kalkkorn zu tun. Denn dieses beeinflusst mit anderen Faktoren die Produktion der täglich konsumierten Milch. Aber wie genau funktioniert dieser Zusammenhang? Der folgende Artikel erklärt, was Kalk mit der Qualität der Milch zu tun hat.
Was ist Grünland und was hat das mit Kalk zu tun?
Milchkühe stehen nicht auf irgendeiner Wiese. Um ausreichend Energie und wertvolle Nährstoffe für die Milchproduktion zu sich nehmen zu können, werden die meisten Kühe auf Grünland gestellt, um zu weiden. Ein Grünlandrasen zeichnet sich dadurch aus, dass hier dauerhaft verschiedene Pflanzen und Kräutern gedeihen. Durch die jahrelange Bewachsung der verschiedenen Pflanzenarten hat sich somit eine geschlossene Grasnarbe entwickelt.
Dies bedeutet, dass sich die Wurzeln der unterschiedlichen Pflanzen zu einem stabilen „Narbengewebe“ vernetzt haben und eine einheitliche Bodendecke bilden. Damit ein gesundes und vitales Grünland entstehen kann, muss für die verschiedenen Kräuter, Pflanzen und Gräsern eine optimale Umgebung geschaffen werden. Auch die Menge, die abgegrast werden kann, steht im Zusammenhang mit der Bodenqualität.
Und hier kommt der Kalk ins Spiel. Eine fruchtbare Bodenqualität ist neben der angemessenen Wasserversorgung von dem pH-Wert des Bodens abhängig. Somit beeinflusst die passende Versorgung des Bodens mit Kalk das Spektrum an Pflanzenarten, die Futterqualität und weitblickend die produzierte Milch.
Eine Weide wie für die Kuh gemacht?
Welche Kriterien sollte demnach eine Weide erfüllen, sodass optimal Milch produziert werden kann? Hier sind die Gräser und in denen enthaltene Nährstoffe von Bedeutung. Ertrag bestimmende Gräser werden nach einem hohen Futterwert, hohen Nährstoffgehalt, Futtermasse pro Fläche und guter Verdaulichkeit beurteilt.
Wichtig ist auch, dass die Kühe gerne die Gräser zu sich nehmen. Je nach unterschiedlicher Kalkung wachsen verschiedene Kräuter und Gräser. Wertvolle Gräser bevorzugen einen schwach sauren pH-Wert in einem Bereich von 5,5-6,5. Hier würde dann beispielweise Deutsches Weidelgras, Wiesenschwingel und Wiesenrispe prächtig gedeihen. Diese sollten für eine optimale Weide 80 % des Pflanzenbestandes ausmachen. Dazu kommen noch 10 % an Kleearten und 10 % an schmackhaften Kräutern, wie Löwenzahn und Schafgarbe.
Mit dieser Mischung wird der Kuh eine nährstoffreiche, abwechslungsreiche und gesunde Nahrung geboten. Je gesundheitsfördernder die Weide ist, desto besser ist die Milchproduktion der Kuh.
Wie unterstützt Kalk die Futterqualität?
Wieviel Kalk ein Boden nun braucht, um eine möglichst hohe Futterqualität zu bieten, hängt von dem Gräserwuchs und der Beschaffenheit des Bodens ab. Die Erde hat jeweils einen unterschiedlichen Aufbau und benötigt deswegen eine individuelle Behandlung. Je höher der Tongehalt des Bodens ist, desto wichtiger wird die Kalkung.
Ein allgemeiner Anhaltspunkt für die optimale Kalkung von Weiden ist die Nutzung von mild wirkenden kohlensauren Kalken. Trollius bietet kohlensaure Kalke mit Magnesium an, welche noch extra Mineralien für den Boden mitbringen. Diese haben einen Calciumoxid-Gehalt von 53 %, reagieren im Vergleich zu anderen Düngekalken wie Branntkalken oder Mischkalken langsamer mit dem Boden und erzielen eine nachhaltigere Wirkung.
Um die passende Menge Calciumcarbonat pro Hektar herauszufinden, ist eine vorhergehende Analyse des Bodens vorteilhaft. Hieraus ergibt sich, ob eine Erhaltungskalkung oder eine Gesundungskalkung angebracht ist. Die Erhaltungskalkung bezeichnet eine regelmäßige Kalkung des Grünlandes, um natürlichen Versäuerungsprozesse des Bodens entgegenzusteuern. Eine Gesundungskalkung beschreibt die Aufkalkung versauerter Böden in den angestrebten pH-Bereich. In beide Fällen bring das Kalken viele Vorteile mit sich:
- Es stabilisiert die Bodenstruktur, wodurch Wasser wieder besser gespeichert und der Boden besser durchlüftet wird. So werden Staunässe und Bodenverluste verhindert.
- Die Pflanzen können außerdem die vorhandenen Nährstoffe und Mineralien wie Stickstoff, Phosphor, Kalium, Schwefel oder Magnesium besser aufnehmen und nutzen. So kommt es zu einem gesunden und kräftigen Wachstum der Gräser. Aber auch die Kuh kann durch die Mineralien in den Gräsern profitieren und Mangelsymptome abdecken. So können Milchfieber und eine schlechte Milchproduktion verhindert werden.
- Durch Calciumcarbonat wird der Anteil der wertvollen Pflanzenarten auf der Weide erhöht.
- Nützliche Bodenlebewesen wie Bakterien und Regenwürmer fühlen sich in dem Boden wohler und sorgen für einen gesunden humosen Oberboden und eine Auflockerung des Bodens.
Um diese Effekte zu erzielen, wird Kalk üblicherweise mit einem Teller- oder Schleuder-Streuer ausgebracht. Der Zeitpunkt für die Kalkung ist relativ flexibel und kann im zeitigen Frühjahr oder im Sommer nach der letzten Nutzung getätigt werden.
Eine rundum glückliche Kuh durch Kalk
Das Kalken des Grünlandbodens verbessert über die dargelegten Effekte auf die Futterpflanze die Versorgung der Tiere. Und wenn die Versorgung der Kuh stimmt, kann auch die Milchproduktion ergiebig und gut sein. Das kleinste Kalkkorn hat demnach einen großen Effekt auf die Milch. Trollius steht Ihnen mit einer großen Auswahl an Düngerkalken zur Seite und unterstützt Sie gerne bei der optimalen Düngung Ihres Grünlandbodens. Auch bei weiteren Fragen rund um das Thema Kalk ist Trollius mit Professionalität und Know-how zur Stelle.