Die Getreideernte ist erst einmal geschafft. Aber dass auch in Zukunft prachtvolle Erträge Ihre Felder schmücken, ist jetzt der beste Zeitpunkt, um Böden mit einer Kalkung auf die nächste Wachstumsperiode vorzubereiten. Denn eine gute Kalkversorgung und der richtige Kalkungszeitpunkt ist eine essenzielle Voraussetzung für gesunde Böden und gesunde Pflanzen. Aber wo soll man anfangen?
1. Wann, wo, wie und womit sollte man kalken?
Der Bodenzustand ist der einflussreichste Faktor auf den Ertrag. Ob Ihr Boden Kalk benötigt, können Sie an den Werten der letzten Bodenuntersuchung ablesen. Haben Sie diese nicht zur Hand, können Sie Ihre Sinneskräfte bei einer Spatendiagnose nutzen und bei der Bodenbearbeitung besonders achtsam sein.
Das Gefährliche an sauren Böden ist der Mangel an Kalzium und die toxische Wirkung von Aluminium und Mangan auf die Pflanzenwurzel. Mit einer Kalkung können Sie diese Probleme vermeiden. Denn eine Kalkung auf die Stoppel der Vorfrucht oder vor der erwünschten Saat schafft optimale Voraussetzungen für wirtschaftliche Höchsterträge. Mit welchem Kalkprodukt unter welchen Umständen gekalkt werden kann, ist jedoch von der geplanten Kultur abhängig.
2. Die Stoppelkalkung
Wo nächstes Jahr Mais, Rüben oder Kartoffeln angebaut werden sollen, kann eine Zwischenfrucht die Bodengare optimieren. Sie durchwurzelt den Boden, schützt ihn vor Austrocknung und versorgt das Bodenleben durch Wurzelausscheidungen mit der nötigen Energie.
Aber auch die beste und teuerste Zwischenfruchtmischung kann nicht auf einem sauren Boden mit zu wenig Kalk gedeihen.
Um den Kalkmangel in Ihrem Boden auszugleichen, können Sie auf Getreidestoppeln rationell und kostengünstig kohlensaure Kalke mit dem Feuchtkalkstreuer ausbringen. Die Dosierung kann sich an der in der Bodenuntersuchung empfohlenen Menge orientieren – oder Sie führen eine Erhaltungskalkung durch (3 Tonnen pro Hektar für 3 Jahre). Bei der Auswahl Ihres Kalkproduktes ist es wichtig, dass Sie auf eine gute Qualität mit hoher Mahlfeinheit achten. Bei der Kaufentscheidung ist Ihnen an dieser Stelle das DLG-Qualitätssiegel behilflich.
3. So gedeiht der Raps dank Kalkung
Der Raps ist nicht nur eine wertvolle Gesundungsfrucht, sondern aufgrund der aktuellen Preisentwicklung auch wirtschaftlich wieder sehr interessant. In engen Fruchtfolgen ist der erfolgreiche Anbau des Raps auf sauren Böden vor allem durch Pilzkrankheiten wie Kohlhernie und Sklerotinia gefährdet. Der einzellige Kohlherniepilz ist mittlerweile in allen Bundesländern vorzufinden.
Mithilfe von Kalk können Sie den pH-Wert in der oberen Bodenschicht rasch anheben und so dem Raps einen effektiven Infektionsschutz bieten. Nicht umsonst ist der größte Branntkalkanwender in Deutschland ein Gemüsebaubetrieb in Niedersachsen, der jedes Jahr mehrere Tausend Tonnen Branntkalk mit durchschlagenden Erfolgen gegen die Kohlhernie ausbringt.
Der beste Schutz vor einer Infektion ist die Kalkung mit ca. 1,5 Tonnen Branntkalk pro Hektar vor der Saat und nachfolgender flacher Einarbeitung. Ähnlich gut wirken 3 Tonnen Mischkalk (Femikal) pro Hektar oder für den ökologischen Landbau 3 – 4 Tonnen Kalk mit Holzasche (Cinical und Cinipur) pro Hektar.
4. Die Wintergerste will verwöhnt werden
Von allen Getreidearten hat die Gerste die höchsten Ansprüche an den pH-Wert des Bodens. Für Sie liegt das Optimum bei einem pH-Wert von über 6,5. Bereits bei pH-Werten niedriger als 5,5 ist die Pflanzengesundheit und die Ertragsbildung beeinträchtigt. Ein pH-Wert niedriger als 4,5 kann es bei der Wintergerste sogar zu Totalausfällen kommen. Auch hier ist die Kalkung Ihr Mittel der Wahl, um saure Böden in fruchtbare Böden zu verwandeln.
5. Ebenso mag das Grünland Kalk
Artenreiche Bestände mit Kräutern und Leguminosen sind mineralstoffreich und versorgen die Milchkuh mit viel Kalzium. Jedoch leiden viele Grünlandstandorte unter einer unzureichenden Kalk- und Phosphatversorgung. Dabei sind Kalk und Phosphat die Grundlage für artenreiche Pflanzenbestände mit einem hohen Leguminosenanteil.
Dolophos ist in gemahlener, feuchter Form momentan der günstigste Kalk- und Phosphatdünger. Er sorgt dafür, dass sich in der nächsten Vegetationsperiode Kräuter und kleereiche Pflanzenbestände bilden können. Ausgebracht wird er elegant mit dem Feuchtkalkstreuer in Aufwandmengen von 1 bis 2 Tonnen pro Hektar nach einem Schnitt bis in den Spätherbst hinein.
6. Gesunde Pflanzen wachsen nur auf gesunden Böden
Das Kalken Ihrer Böden macht nicht nur Pflanzen gesünder und reduziert Ackerschnecken, sondern schützt vor Verschlämmung und Erosion. Eine Kalkung schafft Ihnen die besten Voraussetzungen für einen Gareaufbau mit stabilem Krümelgefüge.
Besonders erfreulich: Mit den Tipps zur richtigen Kalkung dürfen Sie sich über reiche Erträge freuen. Informieren Sie sich jetzt über das passende Produkt für Ihren Bedarf, schützen Sie sich vor Ertragsausfällen und priorisieren Sie Pflanzengesundheit.