Der Familienbetrieb Trollius arbeitet seit mehr als sieben Jahrzehnten mit dem Wundergestein Kalk. Ziel ist dabei immer eine ressourcenschonende Verwertung durch effizienten Abbau des Gesteins. Doch wie genau funktioniert der Kalkabbau? Im folgenden Beitrag erklären wir Ihnen Schritt für Schritt, wie eine effiziente Kalkherstellung bei Trollius aussieht und wie das Sedimentgestein am Ende zu Düngekalk und Zahnpasta verarbeitet wird.
Kalk kann auf drei verschiedene Arten gefunden und abgebaut werden
Kalk kann an der Oberfläche, aber auch im Untergrund auftreten. Teilweise befinden sich die Kalke in einer Tiefe von NN0 und können nur durch Abpumpen des Grundwassers erreicht werden. Gelegentlich ist das Kalkgestein aber auch von anderen Gesteinen überlagert, weshalb in diesen Fällen von den Talflanken aus Stollen in das Gestein vorgetrieben werden.
Unabhängig von der Art und Weise des Kalkabbaus ist die Kalkgrube nach dem Abbau immer noch nutzbar und wird darüber hinaus zu einem Biotop für seltene Pflanzen und Tierarten, einem Grundwassersee oder einer Höhle für Fledermäuse.
Die Kalkgrube bei Trollius
Trollius betreibt in Lauterhofen und in Hörmannsdorf einen erfolgreichen Kalkabbau in allen klassischen Kalk- und Dolomitformationen. Diese Formationen beschreiben die Gliederung der Kalkgrube, wie sie sich vor Jahrmillionen gebildet hat. In Lauterhofen sind die Stufen Malm Alpha bis Malm Delta/Epsilon anzutreffen, die sich durch unterschiedliche Eigenschaften und Eignungen unterscheiden:
- Malm Alpha: Der dunkle, sandige Mergelkalk mit Glaukonit wird zu Schotterprodukten verarbeitet.
- Malm Beta: Hierbei handelt es sich um eine bis zu 20 m dicke Schicht dem sogenannten Werkkalk, der zu 95–98 % aus Calciumcarbonat besteht. Dieser wird im Kalkofen bei über 1000°Celcius zu Branntkalk gebrannt und für die Baustoffproduktion, die Stahlindustrie und die Landwirtschaft verwendet. Außerdem können daraus hochwertige Mehle und Sande für Futterkalk hergestellt werden.
- Malm Delta/Gamma: Aus den sehr harten Schichten werden hochwertige Sande und Splitte für die Baustoffindustrie hergestellt.
- Alle darüber liegenden Schwellen sind magnesumhaltige Dolomite und werden ebenfalls für die Bauindustrie (Hoch- und Tiefbau), aber auch für Düngemittel verwendet.
Aus diesen unterschiedlichen Eignungen ergibt sich die klassische Stufenform des Abbaus. Der Steinbruch ist in verschiedene Abbausohlen unterteilt. Bei Trollius sind es 15–20 m hohe Sohlen, die den Berg in horizontale Etagen unterteilt. So kommen die verschiedenen Formationen optimal zur Geltung und sind leicht und sicher zu erreichen.
So wird gesprengt
Mit einer Großbohrlochsprengung kann eine bis zu 30 m lange Scheibe von der Sohle abgetragen werden. Dazu werden im Abstand von 5 m vom Sohlenrand mehrere 150 mm breite Löcher gebohrt. Diese Löcher, die fast bis zum nächsten Sohlenniveau reichen, werden anschließend mit Sprengstoff gefüllt.
Da die einzelnen Sprengladungen nur um wenige Millisekunden versetzt gezündet werden, sind große Erschütterungen vermeidbar. Anschließend werden die gelösten Steine mit großen Radladern auf Muldenkipper geladen und abtransportiert.
Dann beginnt der Verarbeitungsprozess
Zunächst wird die Gesteinsmasse auf einem großen Rüttelrost gesiebt, damit nur das reine Kernmaterial in die weiteren Produktionsschritte gelangt und Lehm und Tonmaterial sowie Steine unter 55 mm aussortiert werden. Die Schotter- und Splittanlage bricht die Steine dann auf eine Korngrößen von 0 – 56 mm herunter. Diese verschiedenen Korngrößen werden in Silos gelagert und stehen den Kunden zur individuellen Mischung zur Verfügung.
In der Sandaufbereitungsanlage wird das Gestein nach einem ähnlichen Verfahren zu einer getrockneten Körnung von 0,1 bis 4 mm aufbereitet. Diese Form des Kalks findet in der Futtermittelproduktion oder der Fertigmörtelindustrie Verwendung und kann bei Nachfrage bei Trollius in Lauterhofen abgeholt werden. Ähnlich spielt sich der Ablauf bei dem in Hörmanndorf gewonnene hochwertige Dolomit Gestein (40 % Magnesium) ab, welches auch in Lauterhofen sorgfältig zerkleinert wird. Die Vorabsiebung der beiden Steinbrüche wird in der Waschanlage zu gewaschenen Schotter- und Splittkörnungen aufbereitet. Es findet Nutzung in der Fertigstellung von Spezialbeton oder zur Besandung von Sportrasen.
Die bei der Wäsche anfallenden Schlammpartikel, die aus mikroskopisch kleinen Kalk- und Tonmineralien bestehen, werden von Trollius zu Dolomin weiterverarbeitet. Dieses puffert und fördern die Gärprozesse in Biogasanlagen und Güllebehältern und ist daher ideal für die Futtererzeugung auf dem Grünland für Rindern.
Wir halten also fest
Eine Kalkgrube ist kein langweiliger Ort, an dem Steine abgebaut werden, sondern der Beginn von interessanten und lebensrelevanten Zyklen. Trollius legt großen Wert darauf, das wertvolle Gestein vollständig zu verwerten und die Prozesse treibhausgasarm zu optimieren. Für diese Bemühungen wurden wir bereits mit dem Nachhaltigkeitspreis ausgezeichnet.
Haben Sie weitere Fragen zum Kalkabbau oder interessieren Sie sich allgemein für das Wundergestein? Wir freuen uns auf Ihre Nachricht.