Glas ist nicht gleich Glas – Was alles zur Herstellung dazugehört

Durchsichtig, zerbrechlich und dabei ein essenzieller Bestandteil unseres Alltags. Glas existiert schon lange, die eigenständige Herstellung abseits von Naturvorkommnissen ist jedoch erst seit 3500 v. Chr. bekannt. Heutzutage ist der Rohstoff im Alltag nicht mehr wegzudenken: Fensterscheiben, Flaschen und Geschirr – grundlegende Bestandteile basierend auf der Produktion von Glas. Ein großer Vorteil gegenüber anderen Materialien ist dabei, dass es zu 100 % recycelbar ist. Deswegen nimmt das Material auch in der Nachhaltigkeitsbewegung eine stetig wichtiger werdende Rolle ein.

Glas ist überall

Als Rohstoff wird Glas gerne zum Bau von Fenstern aufgrund seiner Durchsichtigkeit und Isolationsfunktion eingesetzt. Durch Glas können sich Lichtstrahlen fast ungehindert bewegen, da es sich um eine erstarrte Flüssigkeit handelt. Durch die schnelle Abkühlung des Materials existiert keine Zeit für die Kristallisation, weswegen es aus einem Netz lockerer Teilchen besteht, die lichtdurchlässig sind.

Unterschiedliche Zwecke und Formen - Glas ist aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken.
Unterschiedliche Zwecke und Formen – Glas ist aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. (Bild: ib-rauch.de)

Das Material erträgt hohe Temperaturen und ist in kühler Form in einem Festzustand. Als Materialfunktion für Bauvorhaben wird es als solches auch in kleinerer Form für Brillengläser, Flaschen, Geschirr, Glaswolle oder Spiegel genutzt. Neben dem Einsatz von purem Glas kann es auch in Mischform verwendet werden. Ein Beispiel dafür ist das Glasfaserkabel, welches zur Beleuchtung und Datenübertragung eingesetzt wird. 

Vom Korn zum Glas: Wie funktioniert die Glasproduktion?

Die Glasherstellung und -technik haben sich über die letzten Jahrhunderte und Jahrtausende stark gewandelt. Im Laufe des 19. Jahrhunderts wurde die Glasproduktion durch die Industrialisierung stark geprägt. Seitdem gab es verschiedene Verfahren, durch welche verschiedene Formen produziert wurden, beispielsweise Walzglas oder Gussglas. Durch neuere Entwicklungen für die Rohr- und Hohlglasproduktion ist es heute möglich automatisiert Glas herzustellen.

Mischung

Für die Zusammensetzung von Glas bedarf es an fünf Hauptkomponente:

  • Quarzsand
  • Dolomitpulver
  • Kalkpulver
  • Sulfatpulver
  • Sodapulver

Teilweise werden aber auch Pottasche und Feldspat beigemischt. Je nachdem, welches Zielprodukt angepeilt wird, unterscheidet sich das Gemisch minimal in seiner Zusammensetzung. Der Ablauf der Glasproduktion ergibt sich wie folgend.

Schmelzen

Um aus den verschiedenen Rohstoffen Glas herzustellen, wird das Sandgemisch auf 1.600 Grad erhitzt und zu Glas geschmolzen. Dieses Produkt wird als Glasschmelze bezeichnet. Der Prozess des Schmelzens kann mehrere Tage dauern. Durch ein spezifisches Tempern (Wärmebehandlung, bei der ein Material auf längere Zeit erhitzt wird) entstehen so gewünschte Farbeffekte durch das Anlaufen der involvierten Materialien.

Die Glasschmelze wurde in eine Glasflaschenform gebracht.
Die Glasschmelze wurde in eine Glasflaschenform gebracht. (Bild: du-puy.de)

Formen

Damit diese Schmelze nicht in Klumpenform abkühlt, wird es in der Fabrik in die gewünschte Größe/Portion geschnitten. Die Glasschmelze kann anschließend geformt oder gegossen werden – die Weiterverarbeitung ist an dieser Stelle stark abhängig vom gewünschten Endprodukt. Fensterglas, Aquarium oder Glasflasche, alles ist möglich.

Kühlen

Nachdem der Rohstoff seine Zielform erreicht hat, geht es ans Abkühlen. Dafür werden die Glasobjekte auf Raumtemperatur gebracht, was auch als Ausglühen bezeichnet wird. Daraufhin sollten mögliche Fehler erkannt und behoben werden. Die weitere Verarbeitung und Veredelung ist anschließend abhängig davon, welches Zielprodukt es zu produzieren gilt. Mögliche Schritte der Weiterverarbeitung wären ein Satinieren, Beschichten oder Entspiegeln des Glasproduktes.

Die Glasherstellung hat nicht viele Prozesse, jedoch sind sie zum Teil zeitintensiv.
Die Glasherstellung hat nicht viele Prozesse, jedoch sind sie zum Teil zeitintensiv. (Bild: deonline.cheapsale2022.ru)

Durch eine Beschichtung mit dielektrischem Material würde aus dem Glas beispielsweise ein Spiegel entstehen. Aber auch eine gezielte Entfärbung des Materials durch chemische oder physikalische Maßnahmen ist möglich, sollte es zu unerwünschten Farbeffekten gekommen sein.

Dolomitkörnungen als essenzieller Bestandteil

Kalk ist für die Glasproduktion unerlässlich. Die getrockneten Dolomitkörnungen sind somit ein fester Bestandteil zur Glasherstellung. Im Trollius Kalk- und Schotterwerk werden in der Feinsandanlage feuergetrockneter Kalkstein und Dolomit in unterschiedlichen Körnungen für diverse Industrien produziert. Egal ob einzeln oder gemischt, die feuergetrockneten Körnungen haben eine hohe Homogenität und sind so qualitativer Bestandteil jeder Glasproduktion. In der Mahl- und Trocknungsanlage wird außerdem Dolomitmehl hergestellt, was ebenso in Industrie-, Bau- und Landwirtschaft Anwendung findet. Das im Dolomit enthaltene Magnesiumoxid, auch Bittererde genannt, wirkt dabei positiv auf den Schmelzprozess und nimmt Einfluss auf die Glasqualität.

Den Durchblick bewahren

Es lässt sich festhalten: Glas ist ein vielseitiges Material, das beispielsweise in Bauindustrie, Medizin, Forschung und Wissenschaft genutzt wird. Gebrannt wird es hauptsächlich aus Sand, aber auch Körnungen aus Dolomit spielen eine große Rolle, wenn es um die optimale Mischung geht. Trollius bietet diesbezüglich eine große Auswahl an vielseitigen, hochwertigen Rohstoffen, die zur Veredlung von Glas genutzt werden können.

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