Gülleaufbereitung mit Kalk und Dolomin

Mineralischer Dünger wird zunehmend teurer– umso wertvoller werden Gülle oder Mist als Wirtschaftsdünger. Das macht Sinn, denn Gülle bietet Landwirten wichtige Hauptnährstoffe wie Stickstoff, Phosphat und Kali in hohen Konzentrationen. Hinzu kommt der wertvolle organische Anteil für die Ernährung des Bodenlebens und die Humusbildung. Eine aufbereitete Gülle verbessert die Pflanzenernährung. Aber an welcher Stelle kommt Kalk zum Einsatz und wie kann es konkret die Tier- und Pflanzengesundheit unterstützen?

Ein Dreamteam: Ohne Kalk geht bei der Gülle nichts

Gülle ist ein potenter natürlicher Dünger. Was der Gülle aber fehlt, ist Kalk zum Ausgleich der Kalkverluste durch natürliche Versauerungsprozesse, sauren Regen oder saure Dünger. Auf welche Art Kalk angewandt wird, ist dem Landwirt selbst überlassen, denn es bieten sich viele effektive Möglichkeiten, um den Wirkungskomplex der Gülle mit Kalk zu veredeln.

Kalk ist ein entscheidender Faktor bei der Gülleaufbereitung.
Kalk ist ein entscheidender Faktor bei der Gülleaufbereitung. (Bild: docplayer.org)

Wir stellen Ihnen drei Ansätze zur erfolgreichen Gülleaufbereitung vor, welche die Düngewirkung und Nährstoffversorgung deutlich verbessern und so Ihre Acker- und Grünlandflächen optimal versorgen.

Kalk als Einstreumittel

Viele Milchviehbetriebe verwenden Kalkprodukte direkt als Einstreumittel in Liegeboxen oder auf Laufflächen, um die Hygiene und das Wohlbefinden Ihrer Tiere zu verbessern. In Deutschlands Kuhställen werden jährlich mehr als 200.000 Tonnen Kalkprodukte eingesetzt, die mit der Gülle den Stall verlassen und auf Acker- und Grünlandflächen ausgebracht werden. Ein Anwendungsbeispiel in diesem Kontext ist die Kalk-Stroh-Matratze, welche Tieren eine tiergerechte Alternative zur Mistmatratze bietet. Anschließend wird dadurch jeder Kubikmeter Gülle mit mehr als 10 Kilogramm Kalk angereichert. Besonders gut eignet sich dafür der KSM-Kalk. Bei der empfohlenen Verwendung von alkalischen Einstreumitteln, wie beispielsweise dem DEKAMIX, sind es mehrere Kilogramm pro Kubikmeter. Aber was passiert, wenn der Kalk sich mit der Gülle vermengt?

Eine Kalkeinstreu fördert die anaerobe Rotte der Gülle und verhindert Fäulnisprozesse, die das Klima belasten. Außerdem reduziert Kalk die Ammoniakausgasung und macht die Gülle so zum kompletten Volldünger, der auch die Bodenfruchtbarkeit verbessert.

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Neben dem Einsatz in Kuhställen wird Kalk aber auch in der Schweinehaltung, bei Legehennen oder der Puten- und Hähnchenmast eingesetzt. Hier gibt es ebenfalls bewährte Möglichkeiten, um mit Kalkprodukten Hygiene, Stallklima und gleichzeitig die Düngewirkung zu verbessern.

Flüssiger Kalk als Suspension

Ein weiteres Gülleverbesserungsmittel ist das Naturprodukt DOLOMIN aus der Aufbereitung von Dolomit und Kalkstein. Dabei handelt es sich um eine dickflüssige Suspension, die direkt in die Gülle eingerührt wird und feinste Kalkpartikel und Tonminerale enthält. So können Fäulnisprozesse in Rotteprozesse umgewandelt und übelriechende Schadgase gebunden werden.

Bei den modernen Gülleausbringungssystemen wirkt die Suspension als Gleitmittel und verbessert die Pump- und Fließfähigkeit der Gülle. Anschließend kann diese besser von den Pflanzen abfließen und sickert so leichter in den Boden.

Die Pflanzenernährung, der pH-Wert und die Kationenaustauschkapazität des Bodens werden zusätzlich optimiert.

Eine Gülleaufbereitung hat unterschiedliche Vorteile von denen Sie profitieren.
Eine Gülleaufbereitung hat unterschiedliche Vorteile von denen Sie profitieren. (Bild: em-chiemgau.de)

Kohlesaurer Trockenkalk

Die dritte Einsatzoption von Kalk ist ein seit Jahren bewährtes Verfahren der Gülleaufbereitung: das Einmischen von kohlensaurem Kalk. In Form von Gips wird diesem Kalk Schwefel beigemischt, das neben Kalzium ein Hauptnährstoff ist, welcher der Gülle von Haus aus fehlt.

Schwefel ist vor allem auf Grünland und im Feldfutterbau für den Aufbau essenzieller Proteine unentbehrlich.

Zum Einmischen in die Gülle müssen trockene Kalke, damit sie nicht absinken, besonders fein sein und mehrere Tage vor der Ausbringung intensiv mit der Gülle vermischt werden. Dabei wird der Ausblaseschlauch des Silozuges auf dem Güllemixer befestigt. Am Tag der Ausbringung ist zusätzlich ein erneutes Homogenisieren erforderlich, um optimale Ergebnisse zu erzielen.

Eine preiswerte Ergänzung: Kalk ist unverzichtbar für gesunde Böden

All diese Techniken der Gülleaufbereitung im Stall und im Güllebehälter sind in der Praxis erprobt und für die konventionelle und ökologische Landwirtschaft zugelassen. Die Ergänzung von Gülle durch Kalk schlägt dabei zwei Fliegen mit einer Klappe. Bei der Anwendung im Stall werden einerseits die hygienischen Verhältnisse und das Tierwohl verbessert. Andererseits kann durch die Kalkung der Gülle auch das Bodenleben und die Humusbildung optimiert werden.

Die Gülleverbesserung mit Kalkprodukten von Trollius ist also eine optimale Grundlage für den ganzheitlichen Ansatz, ganz nach dem Motto: „Gesunder Boden, gesunde Pflanzen und gesunde Tiere“.

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